Jahresrückblick 2018

Wer an Weihnachten Rührei mit Krabben auf den Tisch bringen will, muss in diesem Jahr nicht knausern: Verbraucher freuen sich über sehr günstige Preise. Die Fischer haben 2018 dennoch einen guten Schnitt gemacht, denn die Netze waren voll. 

Die Krabbensaison startet normalerweise im Spätsommer. Dann kommt der neue Jahrgang in die Netze und es zeigt sich, ob das Jahr gut wird für die Krabbenfischer. In diesem Sommer gab es aber schon Ende Juni gute Fänge bei den Fischern in Holland und vier Wochen später auch an der deutschen Nordseeküste. Passend zur Urlaubszeit wurde das Krabbenbrötchen endlich wieder erschwinglich für die Touristen an der Küste. 2017 kostete es noch bis zu 11,50 Euro. In diesem Sommer war der Imbiss-Klassiker wieder überall fest auf der Speisekarte.

Dass die Krabben in Sand und Schlick so gut wachsen konnten, hängt vermutlich mit dem Wetter zusammen: „Bei den hohen Temperaturen konnten sich die kleinen Krabben gut entwickeln und sie hatten ausreichend Platz und Futter. Außerdem gab es in diesem Jahr wenig natürliche Feinde“, erklärt Philipp Oberdörffer von der Erzeugergemeinschaft der Deutschen Krabbenfischer. Die Erzeugerpreise sanken in kurzer Zeit von zehn auf drei Euro. Und dennoch ist die Rechnung für die Fischer am Ende aufgegangen, weil die Netze immer voll waren. „Ich nehme an, dass wir die guten Umsätze von 2017 in diesem Jahr noch leicht übertreffen “, sagt Oberdörffer. Wenn die Fischer Anfang März ihre Winterpause beenden, rechnet er für das Frühjahr weiterhin mit guten Fängen – auch wenn im Krabbengeschäft Prognosen immer schwierig sind.

Gut entwickelt hat sich 2018 auch die trilaterale Zusammenarbeit im Rahmen des MSC-Siegels. „Die Abstimmung tut der Fischerei gut und sorgt dafür, dass sie sich nachhaltig entwickelt“, erklärt Oberdörffer. Über 400 Krabbenfischer aus Deutschland, den Niederlanden und Dänemark sind mit dabei und müssen sich zum Beispiel an vorgegebene Fangzeiten halten. Ohne Siegel fahren in den drei Ländern noch etwa 15 Fischer, schätzt die Erzeugergemeinschaft. Im Sommer haben sich einige Fischer für die Zertifizierung entschieden als der Preis für nicht zertifizierte Ware noch stärker in den Keller ging als für Krabben mit Siegel. Und so zahlt sich die MSC-Zertifizierung nun auch ganz konkret aus – eine gute Nachricht für die Fischer und den Umweltschutz. 

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